Die RSF spielte seit ihrer Gründung 1975 bis zu ihrem "Ruhestand" 2015 klassische Rags, Songs und andere Musikformen aus der Ragtime-Ära in der Besetzung Kornett, Klarinette, Posaune, 1. Geige, 2. Geige, Cello, Bass, Piano, Schlagzeug. Das ist die Instrumentierung, die die legendäre Sammlung von Orchestrierungen berühmter Rags "The Red Back Book" aus dem Jahr 1912 vorsieht.

Gründung 1975

Das Schlüsselerlebnis war, das New Orleans Ragtime Orchestra 1974 auf seiner ersten Europatournee zu hören. Unsere Vorstellungen über Ragtime prägten bisher Piano-Rollen für mechanische Klaviere, auf Schallplatten überspielt. Die Eleganz der Ragtime-Synkopen gepaart mit der Vitalität einer New Orleans Band war für unsere Ohren etwas total Neues. Umso verblüffender, dass die Noten größtenteils aus der Blütezeit des Ragtime um 1900 stammten. Unter der Leitung von Klaus Pehl fand sich 1975 mit der RSF sozusagen die erste europäische "Tochtergesellschaft" rsf_78.jpg (42348 Byte) zusammen.


Konzept & Pressetexte

Das Arbeitsmaterial waren zunächst historische Bandarrangements der klassischen Original-Kompositionen der Ragtime-Größen Scott Joplin, James Scott und Joseph Lamb, die mit Hilfe des New Orleans Ragtime Orchestra, des Jazz Archivs der Tulane University, New Orleans, oder von Sammlern beschafft werden konnten. Bald gehörten auch Songs und Märsche aus der Ragtime-Ära zum Repertoire. Einen besonderen Impuls gaben Kompositionen von Eubie Blake, den wir Ende der 70er Jahre als letzten aktiven Zeitzeugen 94jährig auf Festivals hörten. Vor allem Songs aus seiner Show Shuffle Along von 1921 wurden verarbeitet. Eigene Arrangements von Ragtime-Exoten und Songs-Hits aus der Zeit zwischen Ragtime und frühem Jazz rundeten bis 2015 das Programm ab. Zwischen 1995 und 2001 präsentierte die RSF zusammen mit Lilos Puppenbühne Szenen und Motive aus Scott Joplins Oper Treemonisha.

Hier gibt es verschiedene Pressetexte unterschiedlicher Länge, die RSF bis 2015 verwendete:


Auftritte

Die Verwandschaft zum New Orleans Jazz hat der RSF die Türen zur Jazzszene geöffnet. Nach über 40 Jahren gelang es uns immer noch, ein Publikum mit den eleganten Melodien und den ansprechenden Rhythmen des Ragtime einzufangen. Die zur Jahrhundertwende in den Zentren Nordamerikas links und rechts des Mississippi populäre Musik ist beste Salonmusik und lässt den aufkommenden Jazz bereits erahnen. Dass es eine fröhliche Musik ist, überträgt sich auf das Publikum, abgesehen davon, dass man es uns beim Spielen ansieht. Zu den Stationen der Band gehören Auftritte in Clubs, auf Kleinkunstbühnen, in Konzertsälen, auf Festivals in ganz Europa. Besondere Ereignisse waren über die Jahre die in Frankfurt selbstveranstalteten Konzerte, in den 80er Jahren oft zusammen mit dem unvergessenen Pianisten Dick Wellstood (1927-1987 RIP), und besonders die Premiere unseres Treemonisha-Projekts 1995.

dickwell.gif (15925 Byte)Dick Wellstood (Piano), Frankfurt am Main 1980


Besetzung

Die RSF spielte in der typischen Besetzung eines New Orleans Salon-Orchesters der Ragtime-Ära: Zu der klassischen New Orleans Besetzung (Kornett, Posaune, Klarinette, Piano, Bass und Schlagzeug) kamen die für die Farbe des Orchesters wichtigen Streicher (1. Geige, 2. Geige, Cello) hinzu. Das ist - bis auf eine Quer- oder Piccoloflöte - auch die Instrumentierung, die die legendäre Sammlung von Orchestrierungen berühmter Rags The Red Back Book aus dem Jahr 1911 vorsieht.

Die letzte Besetzung 2015 war:

Horst Debnar-Daumler (Kornett & Gesang)

Christoph Wackerbarth (Posaune & Gesang)

Klaus Pehl (Klarinette & Leitung)

Herbert Fennel (1. Geige)

Jürgen Seeger (2. Geige)

Barbara Dietsche (Cello & Querflöte)

Jutta Klauer (Kontrabass)

Michael Freund (Piano)

Udo Beilborn (Schlagzeug)

 


Die "Ehemaligen"

Nach 30 Jahren spielten in der RSF mit Klaus Pehl (cl, Leitung), Harald Blöcher (tb) und Jürgen Seeger (vl) 2006 immerhin noch zwei Musiker, mit denen die RSF im Oktober 1976 ihre öffentlichen Auftritte begann. Die Liste der früheren ständigen Mitglieder und der zeitweiligen Gäste der RSF ist lang und umfasst Eckpfeiler der Musikszene (nicht nur) des Rhein-Main-Raums, insbesondere ihres dem N.O. Jazz verpflichteten Teils. Wir präsentieren sie hier, weil wir damit den aktiven Musikerkollegen für ihre Mitwirkung danken und die inzwischen verstorbenen Musiker ehren wollen. Nicht in allen Fällen werden wir Bilder finden und sollten wir jemand übersehen oder falsche Angaben gemacht haben, bedauern wir es und bitten uns darauf hinzuweisen (E-Mail-Feedback).

Die Liste der "Ehemaligen" ist nach Instrumenten - wie in der Partitur von Gesang über Holzbläser bis zum Schlagzeug - und chronologisch nach Beginn ihrer Mitwirkung RSF angeordnet. Auch hier bitten wir um Hinweise, wenn unsere Erinnerung nicht zutrifft.


Repertoire

Klassiche Rags, Cakewalks, Songs & Marches, Auszüge aus Musikshows, Auszüge aus "Treemonisha", Piano Rags


Tondokumente

Die Musik der RSF ist auf

dokumentiert. Alle Tonträger sind vergriffen. Das Deutsche Musikarchiv (Teil der Deutschen Nationalbibliothek) in Leipzig/Frankfurt/Main hat sie archiviert, recherchierbar in ihrem Katalog (Titel des Tonträgers eingeben). Von der RSF können die Tonträger u.U. als "gebrannte" CDs auf Anfrage zum Preis von 15 EUR zzgl. 2 EUR Versand pro Stck. zur Verfügung gestellt werden (klaus.pehl@t-online.de)

Für ausführlichere Informationen und MP3-Auszüge klicken Sie auf die Titel der Tonträger.


Auflösung 2015

Nach 40 Jahren scheint es genug: Die Band zieht sich aus der öffentlichen Präsenz zurück. Mit dem Auftritt am 21.06.2015 zum 100-jährigen Bestehen des Frankfurter Zoos als städtischer Einrichtung hatte die RSF einen würdigen Abschlussauftritt, quasi zu ihrem 40-jährigen Bestehen, und zwar in der Besetzung (v.l.n.r.) Michael Freund (p), Barbara Dietsche (vc, voc), Jutta Klauer (b), Herbert Fennel (1st vl), Klaus Pehl (cl, ld), Horst Debnar-Daumler (co), Udo Beilborn (dr) und unser langjähriger "Ehemaliger" Harald Blöcher (tb). Jürgen Seeger (2nd vl) wie auch Christoph Wackerbarth (tb) waren leider verhindert.
Dokumentiert ist der letzte Auftritt an einem zunächst regnerischen, dann aber sonnenreichen Sonntag mit drei "Amateur"-Videos auf YouTube ("Maple Leaf Rag" Youtube - seit 1975 im Repertoire feat. Michael Freund; "Memories Of You" YouTube - seit 1983 im Repertoire, Barbara Dietsche mit einem Vocal; "High Society Society" YouTube - seit den 1980er Jahren im Repertoire mit Soli von Klaus Pehl, Harald Blöcher und Udo Beilborn).

Die Website wird weiter als Anlaufpunkt für Ragtime-Freunde betrieben werden. RSF Zoo

Inzwischen ist eine ausführliche Chronik der  RSF erstellt: Klaus Pehl: Ragtime Society Frankfurt - Persönliche Erinnerungen an 40 Jahre mit einer liebenswerten Musik. 2016, 110 Seiten im PDF-Format.


Adresse

Ragtime Society Frankfurt
c/o Klaus Pehl 
Landgrabenweg 3
53227 Bonn
Deutschland
Tel +49 (0)228 42201322, mobil +49 (0)171 3146129, Fax +49 (0) 3222 2474969

klaus.pehl@t-online.de

Bonn, 12.08.21


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